Sie sind Opfer der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank? Sie wurden von Manfred Oster von der Sparkasse Ulm aus Ihrem Scala-Sparvertrag gemobbt? Welchen Grund Sie auch immer haben mögen, Ihr Geld rentabel und krisenfest anzulegen – wir vom DF hätten da einen todsicheren Finanztipp: Kaufen Sie sich eine Straße in Ulm!
Sie halten das für unmöglich, weil Straßen und Plätze öffentliches Eigentum sind, allen gehören und deshalb nicht verkauft werden können? Da irren Sie sich gewaltig. In Ulm werden auch Straßen und Plätze verkaufen, ohne dass ein gewählter Volksvertreter oder die Bürger gefragt werden. Der sozialdemokratische Oberbürgermeister Ivo Gönner macht ’s möglich.
Nach überaus erfolgreichen Projekten im Bereich der Public Private Partnership (Freizeitbad Atlantis unter dem Betreiber Wolfgang Stichler), dem Cross Border Leasing (Vermietung des Ulmer Kanalnetzes an die amerikanischen Bank PNC) und beim Zinsswap (Zinswettgeschäft der UWS mit der Deutschen Bank) hat Ivo Gönner nun eine weitere Form rentabler Kommunalpolitik entdeckt: den Verkauf von Straßen und Plätzen an potente Investoren.
Aktuell im Angebot wäre Teile der Herrenkellergasse oder der Platzgasse (Fotos unten). Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Herrn Ulrich Soldner, Stadt Ulm, Abteilung Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, Wichernstraße 10, 89073 Ulm.
Dass es problemlos möglich ist, eine Straße an Privatleute zu verkaufen, hat Ivo Gönner bereits bewiesen:
Lange unbemerkt von Gemeinderäten, Medien und Bürgern schloss er mit dem Investor MAB einen Vertrag, in dem die Stadt Ulm die Sedelhofgasse und Teile des Bahnhofsplatzes verkauft. Als Ulmer Volksvertreter in einer geheimen Gemeinderatssitzung versuchten, Änderungen am Vertrag zu erreichen, drohte der Oberbürgermeister ihnen kurzerhand damit, dass beim Verstoß gegen den Vertrag Kosten von acht Millionen Euro fällig wären.
Ist das nicht großartig, wie OB Gönner Ihnen als Investor jeden Widerstand aus dem Weg räumt?
Ivo Gönner beruft sich auf Geheimhaltungs- und Verschwiegenheitspflichten, auf vertragliche Vereinbarungen und europäisches Ausschreibungsrecht und schafft es spielend, Ihnen als Investor ein ruhiges und angenehmes Investitionsklima anzubieten und sie vor lästiger Öffentlichkeit, vor Widerspruch und Widerstand zu bewahren.
Leider bereits verkauft: Die preisgünstige Sedelhofgasse
Quertreiber und Meckerer werden von unserem Oberbürgermeister ausgeschaltet, per städtischer Verfügung, per Rechtsstreit oder – wenn es gar nicht anders geht – mit Geld.
Das Ulmer Geschäft Sport Sohn wollte einer städtischen Verfügung, ein Vordach abzureissen, weil es in die verkaufte Sedelhofgasse hineinragt, nicht nachkommen. Die Stadt verlor vor dem Verwaltungsgericht und dem Verwaltungsgerichtshof den Rechtsstreit um den Abriss des Vordaches. Jetzt wird Sport Sohns Wohlverhalten gegenüber dem Investitionsprojekt Sedelhof mit „einem sechsstelligen Betrag“ erkauft (vgl. SWP vom 21.9.2013 „Sedelhof-Konflikte spitzen sich zu“).
Also, kommen Sie nach Ulm, kaufen Sie sich günstig eine Straße oder einen kleinen Platz. Legen Sie, um die Ernsthaftigkeit Ihrer Absichten zu demonstrieren, einen Investitionsplan vor, der Eindruck macht. Und keine Sorge: Nach Abschluss des Vertrages, treten Sie von Ihrem Investitionsplan zurück und verkaufen Ihre Straße mit Gewinn an einen anderen Investor. Ist das nicht ein toller Finanztipp?
Welche Straße oder welchen Platz würden Sie gerne in Ulm kaufen? Wählen Sie aus und melden Sie sich auf dem Ulmer Rathaus, Abteilung Liegenschaften und Wirtschaftsförderung.