Mahnwache auf dem Münsterplatz

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Am Montagabend versammelten sich in Ulm mehr als tausend Menschen vor dem Ulmer Münster, um der Opfer der Erbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan zu gedenken.

In Redebeiträgen wurde die Besorgnis geäußert, dass es im Atomkraftwerk Fukushima zu einer Kernschmelze und damit zu einem GAU (größten anzunehmenden Unfall) kommen könne.

Mehrere Redner verlangten, dass die Bundesrepublik aus der Nutzung der Atomkraft aussteigen müsse, da diese Technologie nicht beherrschbar sei und bei Unfällen wie 1986 in Tschernobyl unvorstellbare Schäden angerichtet würden.

Der Ulmer Oberbürgermeister Gönner sagte, es sei ein Fehler der Regierung Merkel gewesen, eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zu beschließen und damit den von der Regierung Schröder/Fischer beschlossenen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie rückgängig zu machen.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass sich in Gundremmingen, das nur 30 Kilometer von Ulm entfernt liegt, ebenfalls ein Siedewasserreaktor befindet, ganz ähnlich dem Reaktor im japanischen Fukushima.

Während in Ulm und in vielen anderen Städten Deutschlands Mahnwachen stattfinden und immer mehr Menschen auf die Straße gehen, vollzieht die Regierung Merkel/ Westerwelle innerhalb von drei Tagen einen Richtungswechsel in ihrer Energiepolitik.

Die Laufzeitverlängerung für AKWs wird vorläufig ausgesetzt. Neue „Sicherheitsüberprüfungen“ sollen stattfinden. Plötzlich ist das Abschalten alter Kraftwerke wie z.B. in Neckarwestheim kein Tabu mehr.

Eine Regierung, die so handelt, hat jede Glaubwürdigkeit verloren. Es geht ihr nur darum, eine Massenmobilisierung zu hemmen oder zu unterbinden, und möglichst unbeschadet die kommenden Landtagswahlen zu bestehen.

Die Regierung Merkel hat durch ihre Kehrtwende in der Energiepolitik nicht Besonnenheit und Verantwortungsgefühl unter Beweis gestellt, sondern ihren Willen, sich die politische Macht zu erhalten.

Immer mehr Menschen begreifen hier in Deutschland, dass die CDU-FDP-Regierung in Berlin sich bei ihrer Energiepolitik nur zum Handlanger der Atomindustrie gemacht hat.

Die Mahnwachen und Demonstrationen müssen weitergehen. Wenn der Druck der Straße nachlässt, geht die Berliner Regierung zur Tagesordnung über, und das bedeutet: Die Nutzung der Atomkraft wird  fortgesetzt; kein Kraftwerk wird in absehbarer Zeit stillgelegt werden.

Wie der Sprecher des „Aktionsbündnisses Atomausstieg jetzt“ Ralf Stolz bekannt gab, findet die nächste Veranstaltung am Freitag (18.3.2011) um 17 Uhr auf dem Münsterplatz statt, mit einer sich anschließenden Demonstration

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14.3.2011

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Mahnwache in Ulm

Am Montag, den 14.3.2011, findet um 18 Uhr vor dem Ulmer Münster eine Mahnwache statt. Alle Atomkraftgegner sind zur Teilnahme aufgerufen.

Es geht darum, unsere Betroffenheit über die Atomkatastrophe im Atomkraftwerk Fukushima in Japan zum Ausdruck zu bringen.

CDU.Ba-Wü.Kernkraft

Merke:
Wer Laufzeiten verlängert, verkürzt seine Regierungszeit

12.3.2011

Bundestagswahl 2009 in Ulm (1)

Erststimme für Atomkraft! Erststimme für Schavan!

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Sehr geehrte Frau CDU-Wahlkreiskandidatin, verehrte Frau Ministerin Schavan!

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Als absolut neutraler Atomwissenschaftler äußere ich mich in aller Regel nicht zu politischen Fragen. Unverantwortliche journalistische Indiskretionen veranlassen mich heute, von diesem Prinzip abzuweichen. Als Direktor des Kernforschungszentrums Ulm-Soeflingen bin ich empört, dass unser vertrauliches „Konzept für ein Energieforschungsprogramm“ in den Medien veröffentlich wurde.

Die Professoren Behrendt (TU Berlin), Renn (Uni Stuttgart), Schütt (Max-Planck-Institut Mühlheim), Umbach (Forschungszentrum Karlsruhe) und ich hatten uns bei der Übergabe unseres Papers am 24.6.2009 mit Ihnen ausdrücklich darauf verständigt, unser Konzept erst nach der Bundestagswahl am 27. September der Öffentlichkeit vorzustellen. Nun ist die Gefahr groß, dass unsere Vorschläge, neue Atomkraftwerke in Deutschland zu bauen und ein Atommüllendlager zwischen Riedlingen und Ulm oder im Allgäu zu errichten, im Wahlkampf zu einer Irritation der Bevölkerung beitragen und im Parteienstreit zerredet werden.

Da die demagogische Publikation durch die Financial Times nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, empfehle ich Ihnen eindringlich:

– Geben Sie Ihre edle Haltung, den Bürger in Wahlkampfzeiten nicht mit komplizierten Inhalten zu überfordern, auf!

– Sagen Sie den Wählerinnen und Wählern, dass wir die Weltklimakatastrophe nur durch den Bau und den Betrieb neuer Atomkraftwerke verhindern können!

– Legen Sie dar, dass nur Kernkraftwerke unsere Wirtschaft, die sich in der schwersten Krise seit 1929 befindet, sicher und kostengünstig mit Energie versorgen und somit zu einem Konjunkturaufschwung beitragen können!

– Sagen Sie den Wählern, welche positiven Auswirkungen ein Atommülllager westlich von Ulm für die Wirtschaft, die regionale Beschäftigungslage und die kommunalen Finanzen haben wird.

Verehrte Frau Schavan! Gehen Sie ohne Hemmungen in die Offensive und ergänzen Sie Ihren Wahlkampfslogan „Wir haben die Kraft“. Schleudern Sie den Wählerinnen und Wählern, die nach Orientierung suchen, entschlossen entgegen: „Wir haben die Atomkraft!“ Ich und alle anderen unabhängigen Atomforscher Deutschlands sind davon überzeugt: Ihre klare und mutige Position wird am 27.September durch eine überwältigende Mehrheit der Erststimmen im Wahlkreis Ulm honoriert werden. Der kluge Ulmer wählt Annette Schavan und damit eine vernünftige Energieforschung und Energieversorgung!

Mit den besten Wünschen

Professor Quasselstrippe

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Anmerkung zur strikten Objektivität unserer wissenschaftlichen Arbeit

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Kritiker von fragwürdiger Kompetenz ziehen immer wieder die Unabhängigkeit unserer Forschung im Kernforschungszentrum Ulm-Söflingen in Zweifel. Deshalb betone ich ausdrücklich: Wir fühlen uns im KFZ-Ulm-Söflingen einer Wissenschaftsethik verpflichtet, die sich jeder Einflussnahme durch Politik und Wirtschaft verschließt. Es geht uns ausschließlich um die Gewinnung objektiver Erkenntnisse. An unserer wissenschaftlichen Unabhängigkeit ändert auch der Sachverhalt nichts, dass nebensächliche Forschungsbereiche unseres Institutes von RWE, EON, EnBW und SWU finanziell gefördert werden.

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19.9.09