– Bürger helfen ihrem Gemeinderat
Der Ulmer Gemeinderat sieht sich derzeit wegen Arbeitsüberlastung außerstande, seine Aufgabe wahrzunehmen, die Verwaltung, den Oberbürgermeister und die Bürgermeister zu kontrollieren. Deshalb erging ein Aufruf an die Bürger der Stadt, den Gemeinderat vorübergehend zu unterstützen.
Der Donaufisch greift dieses Ersuchen um Hilfe gerne auf. Helfen wir den überlasteten Gemeinderäten! Tun wir unsere Pflicht als Bürger und Steuerzahler!
Beginnen wollen wir unsere Aktion „Kontrolle ist Bürgerpflicht“ mit einer Abmahnung, so wie sie uns aus der Arbeitswelt vertraut ist, wenn der Mitarbeiter eines Unternehmens bei seiner Arbeit gravierendes Fehlverhalten zeigte.
Wenn Sie Ihre Kontrollfunktion als Stadtbürger ausüben wollen, drucken sie den unten stehenden Brief aus und unterschreiben Sie ihn. Fertig ist die Abmahnung, die Sie jetzt nur noch zur Post bringen müssen.
Wir machen alle Bürger/innen, die sich an der Abmahnaktion beteiligen wollen, darauf aufmerksam, dass es sich bei der Ausübung der Kontrollfunktion, um eine rein ehrenamtliche Tätigkeit handelt und deshalb mit keinerlei Vergütung gerechnet werden kann.
hier abtrennen ——————————————————————-
An den
Baubürgermeister Alexander Wetzig
Rathaus
Marktplatz 1
89073 Ulm
Betrifft: Abmahung wegen Verletzung der Amtspflichten
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wetzig,
als Bürger/in dieser Stadt und Steuerzahler/in bin ich sozusagen Ihr Arbeitgeber. In dieser Eigenschaft wende ich mich heute an Sie.
Unter Vernachlässigung Ihrer Amtspflichten haben Sie die vergangenen Jahre untätig zugesehen, wie der Bahnhofsteg von Ulm in einen immer maroderen Zustand geriet. Die Bundesbahn hat jetzt festgestellt, dass die Brücke baufällig ist und ihre Schließung angeordnet. Hätten Sie pflichtgemäß gehandelt, wäre die Brücke längst saniert oder eine neue erbaut. Ihrer Untätigkeit im Amt wegen müssen mehrere Monate lang täglich Tausende von Menschen einen Umweg nehmen, der ca. fünfzehn Minuten Zeit kostet.
Sollten durch Schadensersatzforderungen betroffener Bürger Kosten auf die Stadt zukommen, werden wir diese Forderungen an Sie weiterleiten. Auch möchte ich Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich als Ihr Arbeitgeber solches Fehlverhalten in Zukunft nicht mehr dulden werde.
Sollte es zu einer weiteren Pflichtverletzung bei der Erhaltung und Erneuerung städtischer Bausubstanz kommen, sähe ich mich gezwungen, Ihren Arbeitsvertrag vorzeitig zu kündigen.
Mit freundlichen Grüßen
…………………………………………………………………………………..
(Unterschrift)