Noerenberg bleibt Oberbürgermeister in Neu-Ulm

Die Stichwahl am 30.3.2014 erbrachte folgendes Ergebnis:

 

OB-Wahl.2014

 

Von 41.938 Wahlberechtigten beteiligten sich an der Stichwahl 34,3 %. Das sind 14.384 Wähler.

50,3 % stimmten für Gerold Noerenberg, also 7.208 Wähler; 49,7 % für Detlef Kroeger, das sind 7.108 Wähler. Ungültig stimmten 68 Wähler.

100 Stimmen entschieden darüber, wer neuer OB Neu-Ulms sein wird.

 

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Facetten des Wahlkampfs in Neu-Ulm

Noerenberg2014.1

Am kommenden Sonntag entscheiden Neu-Ulms Bürger , wer OB ihrer Stadt sein wird – Gerold Noerenberg oder Detlef Kröger.

Auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes richtete der Leiter des größten Neu-Ulmer Theaters einen Aufruf an alle Kulturinteressierte und Intellektuelle, sie mögen doch bitte wie er für den CSU-Mann Noerenberg votieren. Gerüchten zufolge werden nach dieser beherzten Parteinahme und nach einer Wiederwahl Noerenbergs die städtischen Zuschüsse von jährlichen 115.000 € auf 1.000.000 für das Theater Neu-Ulm erhöht. Ob die Zuschüsse des Landes Bayern (33.000 € p.a.) ebenfalls erhöht werden, ist bisher unbekannt.

Der umtriebige SPD-Mann Karl-Martin Wöhner erprobte seit Jahren verschiedene Wege zur Macht. Oberbürgermeister wollte er werden, Landtagsabgeordneter. Jetzt versucht er sich als Strippenzieher. Wöhner richtete einen Appell an den Genossen Oberbürgermeister in Ulm. Wie man hört, forderte er Ivo Gönner auf, endlich etwas zur Unterstützung des Kandidaten Kröger beizutragen.

Am Donnerstag morgen entdeckte dann ein Hausmeister an der Fassade des Neu-Ulmer Rathauses politische Parolen. Diese (siehe unser Foto) legen nahe, dass sie von einem Unterstützer Krögers auf die Rathausfront aufgemalt worden sind. Ivo Gönner distanzierte sich in einer öffentlichen Erklärung (siehe unser Foto) von den Schmierereien.

Wie Edwin Ruschitzka von der Südwestpresse Ulm herausgefunden haben will, handelt es sich bei dem Kandidaten Dr. Detlef Kröger in Wahrheit um den stellungslosen Schauspieler Clemens Schmied. Er wurde von den Grünen und der SPD verpflichtet, im Neu-Ulmer OB-Wahlkampf in die Rolle eines Kandidaten zu schlüpfen.

Da die Vorbereitungszeit für Schmied knapp bemessen war, konnte er nicht mehr optimal auf seine Aufgabe vorbereitet werden.Zwei Kompaktkurse in Neu-Ulmer Kommunalpolitik – einer davon bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, der andere bei der Heinrich-Böll-Stiftung – verfehlten das Ziel, Detlef Kröger alias Clemens Schmied hinreichende Kenntnisse über den Stand der politischen Diskussion in Neu-Ulm zu vermitteln.

Das macht aber nichts. Denn bekanntlich sind dem Wähler andere Faktoren oft wichtiger. Deshalb bezeichnete sich Herr Detlef Kröger als leidenschaftlichen Hobbykoch und Kinogänger. Allerdings war ihm auf einer öffentlichen Veranstaltung leider kurzzeitig entfallen, welches Gericht er denn am liebsten kocht und welchen Film er zuletzt im Kino gesehen hat. Auch das soll, wenn wir moderner Wahlforschung Glauben schenken, nicht schlimm sein: dem irrenden und unsicheren Kandidaten gehört das Herz des Wählers.

 

WähltNörenberg

 

Neu-Ulm: lieblos, ungepflegt, abweisend

Blumenkübel vor dem Geschäft aufstellen kostet 80.- im Jahr in Neu-Ulm. Als es publik wird, stoppt der Stadtrat die Gebühr. Kritiker sagen: So etwas ist typisch Neu-Ulm.

Was sagt Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg von der CSU?

„Eine Diskussion, die es eigentlich nicht wert ist, geführt zu werden. Es ist wert, drüber zu diskutieren, was können wir in Neu-Ulm machen, damit wir noch attraktiver werden, damit wir uns vielleicht auch besser verkaufen. Vielleicht ist des auch ´n Problem, dass wir uns nicht gut genug verkaufen.“ (Noerenberg in einem Interview mit dem Bayerischen Fernsehen im Juli 2013)

Herr Noerenberg hält Neu-Ulm tatsächlich für „attraktiv“ und glaubt, die Stadt habe hauptsächlich das Problem, sich zu schlecht zu verkaufen. Das ist eine sehr oberflächlichen Betrachtung, aus der selbstverständlich keine brauchbaren Schlussfolgerungen gezogen werden können. Deshalb kommt Herr Noerenberg bei der Darstellung seines Zukunftskonzeptes für Neu-Ulm über Phrasen nicht hinaus. Einkaufszentren, moderne Architektur und Wohnungen für alle wünscht er sich im Interview mit dem Fernsehen und fährt wörtlich fort:

„Jung und modern. Wir müssen an einem urbanen Zentrum bauen. Des is noch ein Thema, des wir verstärken müssen. Aber gerade mit solchen Bauten, glaub ich, kriegen wir des Image hin. Wir haben eine Schwesterstadt auf der anderen Seite der Donau – reichsstädtisch, ehrwürdig, historisch – des sind wir nicht. Also müssen wir den anderen Punkt besetzen, eben – jung und modern.“ (Quelle s.o.)

NUKübel

Bitte auf das Foto klicken, um den Filmbeitrag des Bayerischen Rundfunk zu sehen.

Wir vom DF sind gespannt, wie Herr Noerenberg das Image „hinkriegen“ wird. Heute ist eben die alles entscheidende Frage, wie in den Medien über einen berichtet wird, tatsächliche Verhältnisse spielen keine Rolle.

Ein Tipp an Herrn Noerenberg: Ulms Baubürgermeister Wetzig geht bald in den Ruhestand. Engagieren Sie ihn als Berater. Er wird Neu-Ulm in kurzer Zeit zahlreiche moderne Bauwerke errichten, die in den Medien und in aller Welt größte Beachtung finden werden. Wir sind überzeugt, dass es Ihnen, Herr Noerenberg, auf diese Weise gelingen wird „den Punkt jung und modern zu besetzen“.

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Nicht mehr lange und die Augsburger Straße, die Neu-Ulm von West nach Ost kilometerlang durchzieht, wird zu einem Schmuckstück, das in einem Atemzug mit der Avenue des Champs-Élysées , dem Broadway oder Unter den Linden genannt werden wird. Der Plan Gerold Noerenbergs: junge und moderne Bauen nach dem Ulmer Vorbild.

Herr Gottfried Böhm, Herr Stephan Braunfels, Herr Wolfram Wöhr – halten Sie sich bereit! Herr Noerenberg benötigt Ihre Dienste. Angefangen wird mit dem Bau einer Pyramide, die anstelle des unansehnlichen Flachbaus auf unserem Foto errichtet werden soll.

NUAugsburger2

 

/ 13.9.2013